Mein Team C T8Ev3 hat ja jetzt schon ein paar Rennstecken gesehen. Rosenring des
MAC-Uetersen e.V., Mückenring des
RMC-Wolfsburg e.V., Mühlen-Ring des
Schietschmieter Bistensee e.V.. Nur auf einem richtigen Rennen waren wir beide noch nie, das sollte sich ändern. Der Verein
BIG-Hamburg e.V. hat nach 4 Jahren eine neue Offroad-Outdoor-Stecke aufgebaut. Zur Einweihung wurde das
„The BIG Returns“ Rennen veranstalltet.
Sobald die Nennung eröffnet war habe ich nicht lange gezögert und habe mich für das Rennen des BIG Hamburg angemeldet. Je näher der Termin rückte desto nervöser wurde ich. Die üblichen Fragen brannten in meinem Kopf: Hast Du alles, nix vergessen, alles überprüft, hast Du auch wirklich alles? Das Auto wurde natürlich einer Gründlichen Wartung unterzogen, dabei wurden einige defekte und/oder verschlissene Teile ersetz und ein paar Optimierungen vorgenommen. Da ich die Woche vor dem Rennen noch nach München musste habe ich alles schon ordentlich in meine Euro-Boxen verstaut.
Dann war es endlich so soweit das Rennwochenende stand an, das Wetter sollte hervorragend werden. Über Facebook habe ich mich mit René Sagawe, Jan-Erik Körner und Maik Bahr vom
RCV Lüneburg e.V. verabredet. René ist ein alter Hase im Rennbusiness und Jan und Maik hatten ebenso ihr erstes Rennen so wie ich. Die Nacht auf Samstag habe ich bestimmt nur 4 Stunden geschlafen, die Aufregung. Nachdem ich es dann um 5:15 nicht mehr ausgehalten habe bin aufgestanden und hab meine Sachen ins Auto gepackt. Die 54 km zur Rennstrecke in Stapelfeld sind am Samstagmorgen wunderbar zu fahren.
Ich war so früh da das gerade eben erst die Leute vom Verein ihren ersten Kaffee hatten. Also Pavillon aufgebaut, und meine Kisten aus dem Auto geholt. Dann kamen auch schon die anderen drei und der Platz füllte sich so nach und nach. Nach dem der Nebel sich verzogen hatte kam die Sonne raus und das Wetter sollte das Halten was die Vorhersage versprochen hat.
Dann ging die Veranstaltung los: Startnummern abholen, Fahrerbesprechung, Zeitplan, Streckenbegehung, Reifenwahl, Setup, Fahrerstand….uhhh ist die Strecke groß… zum Glück fahre ich einen 1:8er Buggy.
Dann stand das erste Training an, rauf auf den Fahrerstand und die erste Runde gedreht schon langsam angehen lassen. Besser wurde es dann auch nicht, noch nie war ich so schlecht, der Druck war da und die Nervosität hat nicht nachgelassen. Na ja die Strecke ist auch sehr anspruchsvoll, Vierfachsprung, Plateau, zwei Doppelsprünge usw. Die „lange“ Gerade war nicht wirklich Lang, also eine Strecke mit sehr hohem Anspruch. Die Oberfläche besteht komplett aus Lehm, eine Seltenheit wie ich später erfahren sollte. Nach 5 Minuten war es auch schon wieder vorbei, viel zu schnell wie ich fand. Positiv war, dass mein Transponder richtig funktionierte und mein Auto keinen Schaden hatte.
Die weitern Trainings habe ich abgespult und so langsam ganz langsam wurde ich besser auf der Strecke. Also nicht mehr 10-mal abfliegen pro Runde sondern nur noch 6-mal. Nach den Trainingsläufen haben wir uns am Catering mit lecker Essen zu sehr fairen Preisen versorgt.
Da die Strecke immer weiter abtrocknete und die Oberfläche immer fester wurde habe ich alle meine AKA Reifen durchprobiert. Von ganz Grobstollig zum immer feineren Profil. Am Samstagnachmittag fanden dann die ersten Vorläufe statt, den ersten konnte ich noch mitfahren den zweiten und dritten musste ich ausfallen lassen. Bei mir ist der Spektrum SR410 Empfänger defekt gewesen, warum weiß ich nicht. Nur das zwei Vorläufe nicht nutzen konnte, das war sehr ärgerlich den zu Hause hatte ich Ersatz.
So habe ich meinen Helferposten gemacht und musste den anderen zuschauen. So ist das halt bei einem Rennen, schon eine Kleinigkeit kann dazu führen das man ausfällt. Und ich hatte bestimmt fast alles dabei was man sich so vorstellen kann, bis eben auf den Empfänger.
Um 19 Uhr habe ich mich dann auf den Weg nach Hause gemacht, und war um 20 Uhr zu Hause. Ab in den Keller und den Empfänger getauscht, schon lief alles wieder wunderbar. Dann wie besprochen das Setup angepasst und das Fahrwerk weicher eingestellt. Vorne 700 und hinten 600 cSt. Um halb elf bin ich dann totmüde ins Bett gefallen.
Renntag!
Sonntag 6 Uhr klingelte wieder der Wecker, ich musste ja um 8 Uhr wieder in Stapelfeld sein. Den 4. Vorlauf konnte ich wieder fahren und es lief überhaupt am Besten bei diesem Rennen. Michael und Olaf von den SundayDrivern waren auch da und haben mich unterstützt. Von Michael stammen auch die meisten der tollen Fotos, Danke dafür. Leider habe ich es in meinem Vorlauf nur auf Platz 7 geschafft, und konnte somit nicht ins Finale aufsteigen.
Von da an durfte ich also nicht mehr auf die Stecke und fahren. Schade. Mittlerweile hatte die Stecke sogar schon Blue Groove angesetzt. Blue Groove entsteht wenn der Gummiabrieb der Reifen auf der Oberfläche des harten Lehms haften bleibt. Dabei entsteht richtiger Gripp auf der Ideallinie. Um dann auch weiterhin vorne mitfahren zu können setzt mein auf Reifen mit sehr feinem Profil und viel Oberfläche.
Insgesamt war es eine sehr tolle Veranstaltung, alles hat gepasst. Der Moderator hat uns super unterhalten, und hat damit für eine tolle Rennatmosphäre gesorgt. Die Jungs in der Zeitmessung haben einen perfekten Job gemacht. Und auch sonst war alles bestens organisiert. Schon während der Veranstaltung stand mein Entschluss fest, ich werde nächstes Jahr am SH-Cup Teilnehmen. Übrigens neben dem eigentlichen Rennen lernt man im Fahrerlager viel mehr über RC-Cars als man sich vorstellen kann. Deswegen kann ich jedem nur empfehlen an so einem Rennen selber teilzunehmen. Es hat mich keiner schief angeschaut, warum ich 7 Sekunden pro Runde langsamer war als der Deutsche Meister. Jeder war offen für Fragen und hat diese zum Teil mit sehr viel Geduld beantwortet.